08. August 2024
Leuchtend grüne Farbe: Sicher, schmerz- und strahlungsfrei
Mit der Diagnose Brustkrebs stellt sich die Frage, ob auch die angrenzenden Lymphknoten in der Achselhöhle befallen sind. Zur Sicherheit werden diese immer untersucht und müssen zum Teil entfernt werden. Ein sicheres, strahlungsfreies und komplikationsarmes Verfahren mit hervorragenden Markierungsergebnissen von Lymphknoten wird seit einigen Wochen im Sankt Elisabeth Hospital praktiziert.
Die Ergebnisse überzeugen. „Bislang haben wir bei dem ICG-Verfahren in allen Fällen korrekte Darstellungen“, betont Marlies Grollmann vom Brustzentrum am Sankt Elisabeth Hospital und Oberärztin der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe. Seit Juni wird hier das Verfahren mit dem Indocyaningrün (ICG) Fluoreszenzfarbstoff erfolgreich angewandt. Einige Minuten vor dem eigentlichen Eingriff wird der sedierten Patientin in die Brustwarze der spezielle Farbstoff injiziert. Das ist sicher und schmerzfrei. Vor allem aber ohne radioaktive Stoffe, die bei dem bislang üblichen Technetium-Verfahren freigesetzt werden. „Es ist das Verfahren der Zukunft“, unterstreicht Chefarzt und Zentrumsleiter Khalil Lafta. „Wir sind die zweite Klinik in Deutschland, die mit dem innovativen Kamera-System von Storz Operationen auf diesem Niveau durchführt.“ Mit einem kleinen Schnitt in der Achselhöhle sieht man die Lymphknoten grün markiert. Auch über die Weißlicht-Darstellung kann man den gesamten Bereich der Achselhöhle hervorragend abbilden.
Lymphknoten in der Nähe eines Tumors sind oft als erstes betroffen, wenn der Tumor Zellen absiedelt. Diese Lymphknoten werden als Wächterlymphknoten bezeichnet. Es ist wichtig die zu lokalisieren und zu entfernen. „Derzeit führen wir das ICG- sowie das Technetium-Verfahren parallel durch, um das neuartige Verfahren zu etablieren und die Ergebnisse über eine Studie zu evaluieren“, erklärt Marlies Grollmann. Die Vorteile des neuen Verfahrens überzeugen schon jetzt: Absolute Strahlungsfreiheit, Verkürzung des stationären Aufenthaltes, geringe Nebenwirkungen und es belastet unsere Umwelt nicht im Gegensatz zum radioaktiven Material. Der Termin beim Nuklearmediziner am Tag vor der Operation entfällt ersatzlos.
„Mit dieser Investition in die Zukunft operieren wir auf dem Niveau der Unikliniken in Düsseldorf und Essen, die ebenfalls von diesem Verfahren überzeugt sind“, bekräftigt Khalil Lafta. Ein Alleinstellungsmerkmal in der Region Ostwestfalens und bundesweiter Vorreiter mit der hochauflösenden Kamera von Storz. Am operativen Standort am Sankt Elisabeth Hospital des Kooperativen Brustzentrums Gütersloh werden Patientinnen nach den neusten wissenschaftlichen Leitlinien und hohen Qualitätsstandards versorgt.