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23. Dezember 2024

Sinischa Wagner im Einsatz in Mosambik

Sinischa Wagner im Einsatz in Mosambik.
Sinischa Wagner im Einsatz in Mosambik.

Es ist sein Jubiläumseinsatz: Bereits zum zehnten Mal ist Sinischa Wagner, OP-Leiter des Sankt Elisabeth Hospitals, mit Interplast in Afrika im Einsatz. Mehrere Monate lang hat sich ein siebenköpfiges Team auf diesen dritten Einsatz in Mosambik vorbereitet. Doch diesmal war alles anders: Die politische Situation ist instabil, es finden überall Proteste statt, es wird sogar geschossen. Das Internet und die Telefonverbindungen in Mosambik wurden abgestellt. Trotz der Teilreisewarnung des Außenministeriums entschieden sich die Helfer die wartenden Patienten nicht im Stich zu lassen und stiegen ins Flugzeug.

14 Stunden später wurden sie von befreundeten Kollegen am Flughafen in Beira empfangen. Mit viel medizinischem Material im Gepäck machten sie sich auf den Weg zum Krankenhaus. „Die Geschäfte waren geschlossen, die emsige Betriebsamkeit der Kleinkrämer, deren Buden die Straßen säumen, war erloschen“, berichtet Sinischa Wagner. „Der Vorwurf von Wahlbetrug erschütterte das Land, die Lage war bedrohlich und unübersichtlich.“
Im Krankenhaus hingegen war dem erfahrenen OP-Pfleger alles direkt wieder vertraut. Schnell sind die Koffer abgeladen, die OP-Kleidung angezogen und der Operationssaal eingerichtet. Im Untersuchungsraum wird ein kleiner Patient nach dem anderen hereingeführt und das Screening der Patienten beginnt. Das Patientenbild ist geprägt von schweren Verbrennungen und deren Folgen. Die vielen schmerzlichen Wunden – vor allem die der kleinen Kinder – werden durch die operativen Methoden der Plastischen Chirurgie korrigiert beziehungsweise gelindert.

Am Folgetag beginnen die Operationen der Kinder, der kleine Agostino ist der erste. Durch die großen offenen Wundflächen hat er viel Blut verloren. Alle offenen Wunden werden in der ersten Operation gereinigt. Leider ist Agostinos rechte Hand nur noch eine wächserne Hülle, die bis zum Handgelenk entfernt werden muss, um ihn vor den Folgen einer Blutvergiftung zu bewahren. Zwei Tage später steht bei ihm die nächste Operation an. Nun sind die Wunden stabil, keine Infektion, sodass Haut transplantiert werden kann.

Auch die 7-Jährige Wasca hat sich als Kleinkind verbrüht. „Wir haben die Kontraktur am rechten Ellenbogen entlastet, sodass sie ihren Arm wieder strecken, sich ohne fremde Hilfe ankleiden und freier schreiben kann“, berichtet Sinischa Wagner von seinen Erfahrungen in Mosambik. Insgesamt werden 25 Patienten an fünf intensiven Operationstagen im Hospital versorgt. Derweil nehmen die Straßenkämpfe weiter zu. Das Interplast-Team reist weiter zum Krankenhaus in Nampula, im Norden von Mosambik. „Wir hatten versprochen auch hier den verbrannten Kindern zu helfen.“ Im 800 Betten Krankenhaus von Nampula herrscht dichtes Gedränge. Von den 40 vorgestellten Patienten können nur 15 operiert werden. Immerhin winken ihnen die Patienten bei der Abschlussvisite im guten Zustand zu. Ein Hoffnungsschimmer zum Abschied eines prägenden Afrika-Einsatzes.