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19. Mai 2025

Endlich wieder ohne Angst einkaufen gehen

Wolfgang Kurrek ließ sich im Sankt Elisabeth Hospital die Pumpentherapie speziell für Parkinson-Patienten von PD Dr. Anderas Rogalewski, Chefarzt der Klinik für Neurologie, zeigen.
Wolfgang Kurrek ließ sich im Sankt Elisabeth Hospital die Pumpentherapie speziell für Parkinson-Patienten von PD Dr. Anderas Rogalewski, Chefarzt der Klinik für Neurologie, zeigen.

Wolfgang Kurrek leidet seit ca. 15 Jahren an der Parkinson-Krankheit. „Es fing damals mit Zittern im linken Arm an“, erzählt der 69-jährige aus Castrop-Rauxel. Im Verlauf der Jahre verschlechterten sich die Beschwerden. Mittlerweile bestehen ausgeprägte Schwankungen der Beweglichkeit: „Ich habe zum Teil Angst, einkaufen zu gehen, weil ich plötzlich innerhalb von ein bis zwei Minuten steif werde und nicht mehr vom Fleck komme“, erläutert Wolfgang Kurrek. „Ich nehme dann Notfalltabletten, die ca. 30-45 Minuten dauern bis sie richtig wirken.“

Diese Phasen werden Fluktuationen genannt und treten bei vielen Betroffenen mit Parkinson-Krankheit auf. Ursache der Erkrankung ist die fortschreitende Erkrankung Dopamin-produzierender Zellen im Gehirn. Der fehlende Botenstoff Dopamin wird als Vorstufe über Tabletten gegeben. Die Wirkstoffabgabe erfolgt bei Gabe von Tabletten über den Tag sehr unregelmäßig und es kommt dadurch zu schwankenden Medikamentenspiegeln im Blut und im Gehirn. „Nach 4 bis 6 Jahren leiden ca. die Hälfte aller Patienten unter Fluktuationen“, berichtet PD Dr. Rogalewski, Chefarzt der Klinik für Neurologie im Sankt Elisabeth Hospital in Gütersloh und Parkinson-Experte. „Gerade die plötzlich ohne Vorwarnung auftretenden Zustände des Eingefrorenseins, das sogenannte freezing, stellt für viele eine große Belastung dar und führt bei einigen Betroffenen dazu, dass sie kaum mehr die eigene Wohnung verlassen wollen. Bei einigen Patienten reichen dann Therapien mit Pflaster oder Tabletten nicht mehr aus.“

Wolfgang Kurrek wurde eine Hirnstimulation angeboten, die er sich nicht vorstellen konnte. Seit ca. 1,5 Jahren ist in Deutschland eine neue Pumpentherapie mit dem Medikament Produodopa zugelassen, bei der eine Vorstufe des fehlenden Botenstoffs Dopamin dauerhaft und gleichmäßig über einen Katheterschlauch in das Unterhautfettgewebe abgegeben wird. Eine Operation ist dafür nicht nötig, der Schlauch wird nur unter die Haut geschoben und muss spätestens alle drei Tage gewechselt werden, um Entzündungen zu vermeiden. Dies wurde dem Patienten gezeigt und er kann den Schlauch zuhause selbst wechseln. Dazu braucht man keine medizinische Ausbildung, sondern nur eine Anleitung. Wolfgang Kurrek befand sich zur Einstellung vier Tage im Sankt Elisabeth Hospital und konnte danach glücklich nach Hause entlassen werden. „Ich fühle mich wie neu geboren und habe ein neues Lebensgefühl erhalten. Ich bin dem neurologischen Team sehr dankbar für die Betreuung“, betont der Parkinson-Patient bei der Entlassung. Die weitere Betreuung übernimmt der ambulante Neurologe. Im Sankt Elisabeth Hospital wird die Pumpentherapie seit einem halben Jahr angewendet. Die Herstellerfirma der Pumpe stellt eine 24-Stunden erreichbare Hotline zur Verfügung, um jederzeit Fragen beantworten zu können.