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15. November 2024

Statement der KHO für den Gesundheitsausschuss des Kreises Gütersloh

Luftbild Sankt Lucia Harsewinkel
Luftbild Sankt Lucia Harsewinkel

Da die veröffentlichte zweite Anhörung des MAGS nur in Teilen Auszüge aus der zweiten Stellungnahme der KHO an das MAGS enthält und daher die Absicht der KHO in Bezug auf das geriatrische Angebot nicht vollständig wiedergibt, möchten wir die Gelegenheit zur Klarstellung bzgl. unseres Standortes Sankt Lucia Hospital in Harsewinkel nutzen.

Statement der KHO für den Gesundheitsausschuss des Kreises Gütersloh zu ihrem Standort Sankt Lucia Hospital Harsewinkel

Zu aller erst möchten wir uns bei unseren Mitarbeitenden im Sankt Lucia Hospital Harsewinkel sehr für die aufopferungsvolle und gute Arbeit bedanken, die sie seit Jahrzehnten an diesem Standort erbringen. Wir haben diesen Dank auch Dienstag in einer spontan angesetzten Mitarbeitendenversammlung zum Ausdruck gebracht. Wir bedauern sehr, dass es bei unseren Mitarbeitenden zu Verunsicherungen gekommen ist, denn wir verfolgen immer den Grundsatz, zunächst intern mit unseren Mitarbeitenden zu kommunizieren und dies auch erst dann, wenn verlässliche und belastbare Informationen vorliegen. Die Veröffentlichung der Anhörungen auf der Internetseite des Ministeriums ist unserer bereits geplanten Mitarbeiterinformation vorausgegangen.

Generell beabsichtigt das Land mit den Planungen eine spezialisierte und konzentrierte Versorgung, die primär in Allgemein- und Akutkrankenhäusern mit einem breiten Leitungsspektrum und interdisziplinärer Ausstattung stattfinden soll. Dies kommt auch den Patienten zugute, da mögliche Verlegungen in andere Häuser aufgrund fehlender Diagnostik- und Therapiemöglichkeiten so wegfallen. Überdies erfordern die Strukturvorgaben des Gemeinsamen Bundesausschusses z.B. für die Bereiche ZNA oder Femurfraktur eine Geriatrie an den Akutstandorten wie dem Sankt Elisabeth Hospital Gütersloh oder dem Sankt Vinzenz Hospital Rheda-Wiedenbrück. Das erklärte Ziel der Landeskrankenhausplanung – nämlich die Konzentration von Leistungen – erfolgt auch in Verbindung mit Fördermitteln des MAGS zur Umsetzung ebendieses Ziels. Ein fördermittelfinanzierter Aus- und Aufbau des Standorts St. Lucia Hospital Harsewinkel wird aufgrund der fehlenden Interdisziplinarität am Standort vom Land Nordrhein-Westfalen nicht gesehen.

Die geriatrische Komplexbehandlung wird möglichst ohne Versorgungsbrüche an den Akutstandorten der KHO laufen – so können hohe Synergieeffekte der multidisziplinär aufgestellten Behandlungsteams genutzt werden, die den Patienten zugutekommen.
Die Krankenhausplanung führt zu einer Neusortierung des Krankenhaussektors in NRW – diese ist für alle Krankenhäuser mit Veränderungen verbunden, so auch für die KHO. Für diese Veränderungen benötigt die KHO Flexibilität, weshalb wir in unserer Stellungnahme an das MAGS eine Übergangsfrist von mehreren Jahren zur Verlagerung geriatrischer Leistungen innerhalb unserer Verbundes eingefordert haben. Konkret ging es bei dieser Forderung um die Verlagerung des rein geriatrisch ausgelegten Standorts Harsewinkel in die Akutkrankenhäuser unseres Verbundes bis zum Ende des Jahres 2027. Diese beantragte mehrjährige Übergangsfrist gäbe auch den notwendigen Spielraum weitere potenzielle Leistungsangebote, die wirtschaftlich tragfähig sein müssen, für den Standort Harsewinkel zu entwickeln und zu prüfen. Die Krankenhausplanung wir sich in den nächsten Jahren nämlich auch weiterentwickeln.

Die Fallzahlverlagerung von 400 Fällen von Harsewinkel nach Rheda-Wiedenbrück ist nicht nachteilig für das Sankt Lucia Hospital: Die Fallanzahl ist lediglich eine Planungskennziffer und limitiert die Einrichtung nicht in der Versorgung der Patienten, d.h. es kann weiterhin die gleiche Anzahl an Patienten behandelt werden, wie bisher. Hierzu gibt es auch ein aufklärendes Schreiben des MAGS.

Laut Auskunft aus dem MAGS werden die Bescheide den Kliniken kurz vor Weihnachten zugestellt. Erst dann besteht endgültige Planungssicherheit für alle Beteiligten.

Eine Veröffentlichung der vollständigen Stellungnahme der KHO an das MAGS, die alle Häuser und Fachabteilungen des Verbunds betrifft, ist nicht zielführend und beabsichtigt.