04. März 2025
Impfung schützt vor Krebs: Dysplasiesprechstunde im Hospital
Wenn bei Kindern und Jugendlichen das Thema Verhütung wichtig wird, stehen vor allem Schwangerschaften und sexuell übertragbare Krankheiten wie HIV/Aids im Vordergrund. Der Welt-HPV-Tag rückt jedes Jahr am 4. März zudem die Bedeutung der Impfung gegen humane Papillomviren (HPV) in den Fokus, die im Verlauf Krebs auslösen können. Die Klinik für Gynäkologie am Sankt Elisabeth Hospital bietet eine spezialisierte Dysplasiesprechstunde an, um Frauen mit auffälligem Befund zu beraten.
„Wir sind da, wenn der Frauenarzt eine Gewebeveränderung an der Gebärmutter abklären lassen möchte“, betont Oberärztin Anja Kraft. In der Sprechstunde können die Ärzte per Lupenbetrachtung den Gebärmutterhals und den äußeren Intimbereich nach Auffälligkeiten scannen. Darüber hinaus kann das Team ambulante Eingriffe durchführen, um Proben zu entnehmen oder die veränderte Stelle (Konisation) zu entfernen.
Humane Papillomviren stellen eine große Virusgruppe dar, die beispielsweise Genitalwarzen, aber vor allem auch Krebsvorstufen und Krebs verursachen kann. „Seit rund 20 Jahren steht in Deutschland eine Impfung zur Verfügung, die mit sehr hoher Zuverlässigkeit vor Hochrisikotypen wie HPV 16 und 18 schützen kann, wenn sie bestenfalls vor dem ersten Sexualkontakt gegeben wird“, berichtet Chefarzt Khalil Lafta. Deshalb empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) die Impfung bei Mädchen im Alter von 9 bis 14 Jahren, Nachholimpfungen sind bis zum 18. Geburtstag möglich.
„Trotz der klaren Empfehlung ist die HPV-Impfquoten in Deutschland leider niedrig“, sagt Fachärztin Ema Galan. Jährlich erkranken etwa 6.250 Frauen und 1.600 Männer an HPV-bedingtem Krebs. Das Team der Gynäkologie möchte für dieses Gesundheitsthema sensibilisieren und betroffenen Frauen in der Dysplasiesprechstunde beratend zur Seite stehen. Weitere Informationen gibt es im Sekretariat der Klinik für Gynäkologie, 05241-507 7410.